Einladung zum KirchentagsSonntag

Freuen Sie sich auf den KirchentagsSonntag zur Einstimmung auf den Kirchentag in Nürnberg!

Jedes Jahr sind alle Kirchengemeinden bundesweit eingeladen, ihren Gottesdienst zum KirchentagsSonntag zu feiern und sich so auf den kommenden Kirchentag einzustimmen.

Der Gottesdienst soll neugierig machen, informieren, Lust machen und die Gemeinden einladen, den Kirchentag in ihre Fürbitte mit einzuschließen. Mit der Feier des KirchentagsSonntags kommt ein Stück des besonderen Flairs des Kirchentages in die Gemeinden.
„Jetzt ist die Zeit!“ KirchentagsSonntag in Stein Martin Luther am 5. Februar um 10.15 Uhr

Zum neuen Jahr

„Du bist ein Gott, der mich sieht.“
Die Jahreslosung aus Genesis 16,13 ist ein Aufblick aus dem oft bedrückenden Alltag
und ein Weckruf, wenn ich vor lauter Bäumen den Wald, vor lauter Bildschirm den Himmel nicht sehe.
Es ist ein Einspruch gegen die Einsamkeit, die Entdeckung einer Begleitung und ein Seufzer der Erleichterung.

„Du bist ein Gott, der mich sieht.“
Die das im Alten Testament sagt, ist Hagar, eine ausländische, alleinstehende und schwangere junge Frau,
die zunächst als Sklavin gehalten, dann als Leihmutter benutzt und schließlich in die Wüste geschickt wurde.
Dort sieht sie sich mutterseelenallein, ohne eine Menschenseele, mit dem Kind im Leib.
Einer aber sieht sie doch: Ein Engel, heißt es, findet Hagar in der Wüste, weist einen Weg und hat einen Segen für sie.
Sie soll heil und gesund bleiben, ihr Kind groß und stark werden und Ismael heißen: Gott hört.

„Du bist ein Gott, der mich sieht.“
Gott sieht und hört gerade die Leidenden und Ausgestoßenen, alle, die so leicht überhört und übersehen werden.
Sie alle haben und bekommen ein Gesicht und eine Geschichte, einen Namen und eine Stimme:
All die Mädchen in Afghanistan, die Frauen im Iran, die Alten und Männer in der Ukraine, ihre Frauen und Kinder in unserer Nachbarschaft.

„Feliz año 2023 – ein frohes neues Jahr 2023!“
Freunde haben uns diese Karte aus Spanien geschickt. Darauf ist ihre demente Mutter zu sehen, die in einem Heim lebt.
Manchmal ist Lidias Sinn ziemlich verdunkelt, manchmal redet und scherzt sie, isst und trinkt, lacht und singt.
Allein ist sie nicht. Nicht nur die Pflege-Engel schauen ständig nach ihr, begleiten sie auf die Terrasse, ins Helle und Freie.
Ihre Kinder, die weiter weg arbeiten und wohnen, und einige Gemeindeglieder sehen regelmäßig vorbei,
lassen alte Geschichten und die Lebensgeister neu aufleben, witzeln und wichteln mit ihr,
fahren sie sonntags in die Kirche, wo sie sich so plötzlich wie laut und deutlich mit ihren Lieblingsliedern hören lässt.
Lidia ist nicht zu überhören. Und sie wird nicht übersehen. Sie hat Engel an der Seite, sie gehört dazu.
Wie Hagar. Wie ich. Wie du.

Ein frohes und friedliches, gesegnetes und begleitetes Jahr 2023!
Ralph Baudisch.